Von Florian Faust |
Jugend debattiert Finalisten Altersklasse 2

Aktuelles Geschehen aus mehreren Perspektiven zu betrachten und sich kritisch äußern zu könnensind wichtige Kompetenzen für eine Demokratie. Diese Fähigkeiten waren von den Schülerinnen und Schülern gefordert, die am diesjährigen Regionalwettbewerbs von „Jugend debattiert“ am 15. und 16. Februar an den Gymnasien im Ellental gegeneinander antraten.

Hier debattierten insgesamt 24 Schulsiegerinnen und Schulsieger aus dem Regionalverbund Mittlerer Neckar um den Einzug in den Landeswettbewerb am 31. März in Stuttgart.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen von Schulen aus Heilbronn, Vaihingen an der Enz, Kornwestheim, Besigheim, Aspach, Schwäbisch Hall, Ludwigsburg und natürlich von den Ellentalgymnasien. Sie hatten sich im Vorfeld beim Wettbewerb an ihren Heimatschulen gegen eine harte Konkurrenz durchgesetzt. Wie erwartet zeigten sich bereits in den Vorrunden spannende und hitzige Debatten.

Im Finale in der vollbesetzten Aula der Ellentalgymnasien debattierten zunächst die vier Finalisten der Altersklasse 1 (bis Klasse 9), ob eine Obergrenze für den täglichen Wasserverbrauch pro Person eingeführt werden sollte.Dabei standen die Argumente des Umweltschutzes und der Energieersparnis Einwänden gegenüber, dass die Maßnahme zu sozialer Ungerechtigkeit führe und den hohen Wasserverbrauch der Industrie außer Acht lasse.

In der Altersklasse 2 (Klasse 10-12) ging es um die Frage, ob in Neubaugebieten nur noch Mehrfamilienhäuser gebaut werden sollten. Hierbei betonten die Befürworter die drängende Notwendigkeit, in Zeiten des Klimawandels etwas gegen den Flächenverbrauch und die Bodenversiegelung zu tun. Die Gegner der Forderung wiesen das Anliegen zurück mit Hinweisen auf die aus ihrer Sicht unzulässige Beschränkung persönlicher Freiheit. Auch betonten sie die negativen Auswirkungen der Maßnahme auf die Attraktivität ländlicher Gemeinden, die mit Neubaugebieten für junge Bürgerinnen und Bürger attraktiv bleiben wollen.

In der Altersklasse 1 setze sich Oscar Traphöner (Schwäbisch Hall) vor Marla Werr (Vahingen an der Enz), durch. In der Altersklasse 2 sicherte sich Timo Mahl von den Ellentalgymnasien Platz 1 beim Heimspiel, gefolgt von Tim Bauer (Schwäbisch Hall).

Neben dem Gewinn eines Rhetorikseminares haben alle vier nun die Chance, sich in der nächsten Runde in Stuttgart durchzusetzen und nach Berlin ins Bundesfinale von Jugend debattiert einzuziehen.

Debattiert wurde nach dem Format von „Jugend debattiert“ zu viert in Zweierteams gegeneinander nach festen Regeln. Ein Team übernimmt die Befürworter-, das zweite die Kritikerseite. In einer Eröffnungsrunde beantwortet jeder Teilnehmer die Streitfrage aus Sicht seiner Position, bevor in einer zwölf Minuten langen freien Aussprache Argumente im Wechsel von pro und contra ergänzt, präzisiert und hinterfragt werden. In der Schlussrunde hat jeder Teilnehmer nochmals Zeit, seine Haltung zur Streitfrage mit den für ihn wichtigsten Gründen zu unterstreichen.


Jugend debattiert ist ein in ganz Deutschland ausgerichteter Schülerwettbewerb, der auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt wird. Träger und Förderer sind die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz Nixdorf Stiftung, Kooperationspartner die Kultusministerkonferenz und die Kultusministerien der Länder. Der Wettbewerb findet seit 2002 statt und ist das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur politischen Bildung in Deutschland.

Foto Altersklasse 2 (von links): Timo Mahl (Gymnasien im Ellental Bietigheim-Bissingen), Tim Bauer (Gymnasium bei St. Michal Schwäbisch Hall), Beeka Dinku (Ernst-Sigle Gymnasium Kornwestheim), Lutz Stephan (Robert-Mayer-Gymnasium Heilbronn)